Fragen und Antworten rund um unser Wasser

Um wieviel ist der Wasserpreis per 01.07.2025 gestiegen?
Sowohl die Grundpreise - abhängig von der Wasserzählergrösse - als auch der Verbrauchspreis wurden erhöht. Neu bezahlen die Burgdorferinnen und Burgdorfer pro 1000 Liter Trinkwasser (1 m³) CHF 1.20 inkl. MwSt. Dies entspricht 0.12 Rappen pro Liter. Je nach Zählergrösse und Verbrauch steigt die Trinkwasserrechnung durchschnittlich um knapp 20%. Für ein Einfamilienhaus mit einem jährlichen Wasserverbrauch von 230 m³ ergibt sich eine monatliche Mehrbelastung von etwa CHF 7.60.
Weiterführende Preisangaben finden Sie auf der neuen Preisliste gültig ab 01.07.2025.
Was sind die Gründe für die Preiserhöhung des Trinkwassers per 01.07.2025?
Hauptgründe für die Preiserhöhung sind die seit 2005 stetig gestiegenen Betriebs- und Personalkosten. Jedoch wurden auch viele Massnahmen getätigt, um die Qualität, Verfügbarkeit und langfristige Versorgungssicherheit zu gewährleisten. Die Localnet AG hat in den letzten Jahren bedeutende Leistungen in die Infrastruktur, in die Überwachung der Wasserqualität, in den Grundwasserschutz sowie in die Krisen- und Notfallvorsorge getätigt – weitere Projekte stehen unmittelbar bevor, auch diese Leistungen verursachen Kosten, die gedeckt werden müssen.
Weiterführende Erläuterungen zu den Gründen finden Sie in unserer Medienmitteilung vom 04.Juni 2025.
Weshalb wurde ich nicht persönlich über die Preisanpassung informiert?
Wir informieren unsere Kundinnen und Kunden über diese Preisanpassung auf effizientem Weg über öffentliche Kanäle – z.?B. via Website, Social Media und regionale Printmedien wie z.B. D‘Region. So stellen wir sicher, dass alle Haushalte gleichermassen erreicht werden.
Eine persönliche Mitteilung per Brief würde bei tausenden von Kundinnen und Kunden hohe Kosten verursachen – genau diese möchten wir im Sinne einer fairen Preisgestaltung vermeiden.
Zudem gibt es, anders als beim Strom, fürs Trinkwasser keine gesetzlichen Bestimmungen dafür, auf welchem Wege die Bevölkerung über Preisanpassungen informiert werden muss.
Erzielt die Localnet AG mit dem neuen Wasserpreis einen Gewinn?
Nein, mit Trinkwasser darf kein Gewinn erwirtschaftet werden. Die über die Wasserpreise erzielten Erträge dürfen lediglich die Kosten der Wasserversorgung decken. Daran hält sich die Localnet AG auch bei der Preiserhöhung per 01.07.2025.
Ist der Wasserpreis der Localnet AG höher als der anderer Wasserversorger?
Der neue Wasserpreis liegt im Vergleich zu anderen Energieversorgern mit einer vergleichbaren Grösse/Versorgungsgebiet im Durchschnitt.
Wie ist die Wasserpreisentwicklung in Burgdorf?
In den letzten 20 Jahren fand keine Preiserhöhung statt. Seither wurde der Mehrwertsteuer-Ausgleich vollzogen. 2017 gab es sogar eine Preissenkung.
Wie setzt sich der Wasserpreis genau zusammen?
Verbrauchspreis in m3 (1 m3 = 1‘000 Liter Trinkwasser)
Grundpreis in CHF/Zähler/Monat
Weitere Angaben zu den aktuellen Preisen finden Sie auf der neuen Preisliste gültig ab 01.07.2025.
Was beinhaltet der Verbrauchspreis?
Der Verbrauchspreis deckt die Herstellungs- sowie ein Teil der Infrastrukturkosten.
Was beinhaltet der Grundpreis?
Im Grundpreis ist der restliche Teil der Infrastrukturkosten (z.B. Verteilung, Messung usw.) enthalten.
Wo erfahre ich, welche Wasserzähler-Grösse in meinem Haus vorhanden ist?
Die Angabe finden Sie auf dem Gehäuse des eingebauten Wasserzählers in mm.
Habe ich einen Einfluss auf die Höhe der Wasserrechnung?
Ja, indem Sie Ihren Wasserverbrauch optimieren. Weniger Verbrauch ergibt geringere Verbrauchskosten und somit eine günstigere Rechnung.
Wie kann ich Wasser sparen?
Hier finden Sie viele nützliche Tipps zum Energiesparen (inkl. Wasserspartipps): https://plattform-energiestadt.ch/umwelt-tipps.
Zudem finden Sie im Online Shop von https://aquaclic.ch/ oder bei Ihrem Sanitärinstallateur Wassersparende Produkte für Ihr Zuhause oder Ihre Firma wie z.B. Wasserhahn-Aufsätze oder Duschbrausen mit 50% weniger Wasserverbrauch und vieles mehr.
Wo erfahre ich mehr zum Thema Trinkwasser allgemein?
Auf der Seite des Fachverbands für Wasser, Gas und Wärme unter: https://www.svgw.ch/wasser/
Fragen zu PFAS
Wofür steht PFAS?
Per- und polyfluorierte Alkylsubstanzen (PFAS).
Was sind PFAS?
Die Stoffgruppe der PFAS umfasst über 6'000 Einzelsubstanzen. Durch ihre Kohlenstoff-Fluor-Bindung sind sie extrem stabil und können in der Umwelt weder chemisch, physikalisch noch biologisch abgebaut werden.
PFAS kommen in der Natur nicht vor, sondern wurden erstmals in den 1940er-Jahren vom Menschen hergestellt. Heute werden weltweit Tausende verschiedene PFAS produziert. Sie besitzen stark fett-, wasser- und schmutzabweisende Eigenschaften. Deshalb werden sie unter anderem in Outdoorkleidung, Küchenutensilien, Antihaftbeschichtungen, Pflanzenschutzmitteln, Löschschäumen, Flammschutzmitteln und Kosmetika eingesetzt.
PFAS werden häufig als Beschichtungen auf Oberflächen aufgetragen. Während der Produktion, durch Abrieb, Verdunstung oder unsachgemässen Umgang gelangen sie in Luft und Wasser. Über Wind und Gewässer verbreiten sie sich bis ins Grundwasser. Da PFAS nicht abgebaut werden, reichern sie sich in der Umwelt mit der Zeit an.
Können PFAS aus dem Trinkwasser entfernt werden?
Technisch ist eine Entfernung von PFAS zwar möglich (z. B. mit Aktivkohle, Ionenaustausch oder Umkehrosmose). Diese Verfahren sind jedoch energieintensiv, teuer, technisch komplex und wenig nachhaltig. Sie widersprechen zudem dem Vorsorgeprinzip. Sinnvoller ist daher ein generelles Verbot von PFAS.
Wie steht die Localnet AG zu PFAS?
Wasserversorger sind direkt betroffen, da PFAS hauptsächlich über die Nahrung und in geringerem Umfang auch über Trinkwasser und die Atemwege in den menschlichen Körper gelangen.
Aufgrund ihrer Toxizität, Wasserlöslichkeit und Persistenz müssen PFAS so schnell wie möglich aus dem Wirtschaftskreislauf entfernt werden. Auch Ersatzstoffe dürfen in keiner Weise eine Gefahr für Mensch und Umwelt darstellen. Falls ein vollständiger Verzicht auf PFAS nicht möglich ist, muss sichergestellt werden, dass diese nicht in die Umwelt gelangen.
Ein umfassendes Monitoring ist notwendig, um Eintragswege zu erkennen und Verschmutzungsquellen frühzeitig zu identifizieren.
Die Forderung nach einem generellen Verbot von PFAS ist in Europa breit abgestützt: Die nationalen Aufsichtsbehörden von Norwegen, Schweden, den Niederlanden, Deutschland und Dänemark haben die Europäische Kommission aufgefordert, den Einsatz dieser Stoffgruppe zu beschränken.
Gibt es im Trinkwasser der Localnet AG PFAS?
Da die Grundwasserpumpwerke der Localnet AG Wasser aus dem Grundwasserstrom der Emme fördern, sind auch im Trinkwasser PFAS nachweisbar. Diese gelangen über die natürliche Infiltration der Emme oder durch Versickerung aus Ackerflächen ins Grundwasser.
Wie hoch sind die Grenzwerte für PFAS?
In der Schweiz gibt es derzeit keine numerischen Anforderungswerte für PFAS im Grund- oder Trinkwasser. Eine Verpflichtung zur Einhaltung der EU-Grenzwerte besteht nicht.
Es ist jedoch damit zu rechnen, dass ab 2026 neue Höchstwerte für bestimmte PFAS eingeführt werden.
Aktuell soll der Bundesrat durch die Umweltkommission des Nationalrats beauftragt werden, Massnahmen zur Reduktion von PFAS zu ergreifen und eigene Trinkwassergrenzwerte zu prüfen.
Was passiert, wenn Grenzwerte eingeführt und nicht eingehalten werden?
Falls in der Schweiz Höchstwerte für bestimmte PFAS eingeführt werden und diese im Trinkwasser nicht eingehalten werden können, müssten Verfahren wie Aktivkohlefiltration, Ionenaustausch oder Umkehrosmose geprüft und gegebenenfalls umgesetzt werden.

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Christoph Rychard
Leiter Gas und Wasser
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