connect - Herbst 2023

connect – 8 – In Lyssach steht die erste so genannte thermische Beizanlage zur Saatgut-Behandlung der Schweiz. Drei Millionen Franken investierte die zur fenaco Genossenschaft gehörende UFA-Samen 2021 in das relativ neue Verfahren. Damit bietet sie ihren Kunden aus dem Ackerbau Saatgut ohne chemische Behandlung und trotzdem mit dem nötigen Schutz. «Die Nachfrage nach Brotgetreide aus ökologischem Anbau steigt», betont Roland Stalder, Leiter Leistungszentrum UFA-Samen bei der fenaco in Lyssach. Im Gegensatz zu mit konventionellen chemisch-synthetischen oder bakteriellen Beizmitteln behandeltem Saatgut ist das mit Dampf pasteurisierte frei von Zusätzen und somit auch für die Bio-Landwirtschaft geeignet. In beiden Ausführungen wird das Korn von Krankheiten, die sich auf der Spelze befinden, befreit: Spelzenbräune, Schneeschimmel sowie Stink- oder Steinbrand werden abgetötet, so dass sich die Pflanzen auf dem Acker rasch und gesund entwickeln können. Die Mehrheit des Schweizer Saatgetreides wird auch heute noch mit chemisch-synthetischen Beizmitteln behandelt. Dem will UFASamen entgegentreten. «Wir möchten den Ansprüchen an eine nachhaltige Landwirtschaft gerecht werden», so Roland Stalder. «Mit der Ablösung der chemischen Beizung tragen wir massgeblich zur Weiterentwicklung des ökologischen und nachhaltigen Pflanzenschutzes in der Schweiz bei.» Ein Ziel, das auch der im Herbst 2017 verabschiedete Aktionsplan Pflanzenschutz des Bundes verfolgt. Breites Angebot an Saatgut Rund 60 Getreidesorten hat UFA-Samen im Angebot, darunter die gesamte Bandbreite an Brot- und Futtergetreide wie Weizen, Roggen, Dinkel oder Hafer. Viele davon können in ThermoSem-Qualität erworben werden. ThermoSem, so nennt UFA-Samen ihre mit Wasserdampf behandelten Sorten. Pro Jahr setzt sie rund 12'000 Tonnen Saatgetreide um. Davon sind derzeit knapp 10 % unbehandelt oder Getreidesaat unter Volldampf Die fenaco Genossenschaft produziert mit ihrem Geschäftsbereich UFA-Samen Saatgut für die Landwirtschaft. Am Standort Lyssach veredelt sie das Korn durch Dampfbehandlung. Die nötige Energie dazu liefert ein Gasanschluss der Localnet AG. ThermoSem nennt UFA-Samen ihre mit Hilfe von Wasserdampf pasteurisierte Getreidesaat.

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